Meine gefrässige Raupe, das unbekannte Wesen

Meine Wüstenrose und ihre Raupe

Sie ist unersättlich. Die Blätter der Wüstenrose sind ihr Leibgericht. Stundenlang frisst sie und wird von Minute zu Minute dicker und grösser: Meine giftgrüne Raupe.

Die Wüstenrose wird jedoch immer magerer. Zum Schluss steht sie da, ohne ein Blatt!


Sie faszinieren mich immer wieder, diese grünen etwa 6-7 cm grossen Raupen, die die Blätter meiner Wüstenrose (Adenium obesum) abfressen. Innert weniger Tage wachsen sie von einer feinen 1-2 mm dicken Raupe zu dem grossen "Monstrum". Man entdeckt sie nur nach genauem Beobachten. Sie verstecken sich unter den Blättern, die sie in Windeseile abfressen. Innert 2-3 Tagen ist ein Strauch leer gefressen, aber auf dem Boden liegen unzählige schwarze Kügelchen. Anfänglich meinte ich, dies seien Samen von der Pflanze. Nun weiss ich aber, dies ist der Kot der Raupe.

Nur bei genauem Hinschauen findet man das Ungetüm unterhalb eines Blattes. Die Raupe passt sich seiner grünen Umgebung optimal an. Beide haben dasselbe grün, die Raupe und das Blatt. Deswegen sind sie auch schwer zu entdecken.


Sofern man genügend nahe hingeht, hört man, wie sie mit ihrem Beisswerkzeug die Blatteile abbeisst. Wie eine Stichsäge knabbert sie innert kürzester Zeit ganze Blätter weg.


Das raffinierte Beisswerkzeug kann sie ein- und ausfahren. Dann ist ihr Kopf um fast einen Zentimeter kürzer oder länger.

 

Wunderbar sieht sie aus. Aber dann muss auch ich mich überwinden und sie töten.

Ein trauriger Anblick meiner abgefressenen Wüstenrose. Aber sie erholt sich bald wieder und macht neue Blätter. Man beachte die unzähligen Kot-Kügelchen am Boden.

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